Ja, ich gebe es zu: ich habe viele Interessen. Ich bin keine One-Pony-Band. Und irgendwie verknoten sich all diese unterschiedlichen Interessen an einem existenziellen Punkt. Aber der Übersichtlichkeit halber drösel ich die Fäden einmal auseinander.

Als studierte Logopädin liebe ich Sprache. Meine Augen fangen an zu glänzen, wenn es um Satzbau oder Wortwahl geht. Sehr hilfreich, wenn es um Rhetorik geht. Sprachverarbeitungsmodelle und Kommunikationsentwicklung helfen mir im Background, rhetorische Schwierigkeiten zu analysieren und Problemlösungen anzubieten.

Für die Stimmarbeit treffen sich mein innerer Anatomie-Junkie und mein Wahrnehmungsfaible. Gemeinsam surfen sie auf dem Spektrum zwischen Fühlen und Wissen. So begrenzt sich meine Haltung zur Stimme weder auf "evidence-based" noch auf ganzheitliche Vorstellungsbilder oder traditionelle Übungen. Warum eines, wenn man beides haben kann?

In meinen Adern fließt musikalisches Blut. Ich habe schon immer gesungen, solange ich denken kann. Im Singen finde ich Verbindung mit anderen Menschen, riesigen Spaß und bisweilen auch ein spirituelles Welt-umarm-Gefühl. Egal, ob ich zusammen mit Menschen im Auftakt einatme oder alleine singend die Farbe des Raumes verändere, in diesen Momenten erinnere ich mich daran, was wirklich wichtig ist: Freude. Richtig und Falsch sind dann nur noch Kriterien, die je nach Genre und Kulturraum schwanken. Freude ist universell.

Mit 19 Jahren begann ich die Suche nach Weiblichkeit in meinem Leben. Zyklusunregel-mäßigkeiten, hormonelle Verhütungsmittel und furchtbare Menstruationsschmerzen - das konnte es doch nicht sein!? So tauchte ich immer tiefer und fand sowohl Antworten als auch neue Fragen. Wie kann ich mein Frau-Sein nicht an jeder Ecke begrenzen und gleichzeitig in unserem gesellschaftlichen Alltag existieren? Soziale Komplettisolation und das Selbstversorgerhaus im Wald waren auf Dauer keine Option. Das muss doch irgendwie anders gehen. So schreite ich seitdem mit sturem Optimismus auf meinem weiblichen Weg voran und teile allzu gerne die gefundenen Erkenntnisperlen. Die Begleitung, die ich mir so sehr beim Frau-werden gewünscht hätte, kreiere ich heute einfach selbst - für die jungen Frauen, die da kommen, und alle, die schon da sind. Übrigens: Heteronormativität ist sowas von 20. Jahrhundert. Ich bin queer und so auch meine Begleitung, mit Toleranz für alle Lebensformen.

wenn menschen zu leuchten beginnen...

BIN ICH JEDES mAL WIEDER SCHOCKVERLIEBT.